Klimastarke Wälder für die Zukunft
WET im Klimawandel (WET 2024) – Impulse für die Klimaanpassung der Wälder
Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in unseren Wäldern deutlich sichtbar. Um unsere Wälder klimafit zu machen braucht es eine aktive Waldpflege. Die WET2024 sind hierfür ein wichtiger Impuls, denn sie geben der forstlichen Praxis Handlungsoptionen für die Bewirtschaftung der Wälder im Klimawandel an die Hand, um auch für die Zukunft den Wald mit seinen vielfältigen Ökosystemleistungen zu erhalten.
Die WET2024 sind ein wichtiger Meilenstein für das Ziel auch im Klimawandel naturnahe, stabile, arten- und strukturreiche Mischwälder zu erhalten, zu pflegen, zu nutzen und weiter zu entwickeln. Hier finden Sie alles, was Sie zu den WET2024 wissen müssen.
Waldentwicklungstyp – was ist das?
Die 14 landesweit definierten Waldentwicklungstypen umfassen Waldbestände mit vergleichbarer waldbaulicher Ausgangslage, vergleichbarer unbeeinflusster (sukzessionaler) Entwicklung und vergleichbarer Zielsetzung. Sie enthalten geeignete Maßnahmen zur Erreichung dieser Zielsetzung unter Beachtung der vielfältigen Ökosystemleistungen des Waldes und bieten damit einen umfassenden Werkzeugkasten und Orientierungsrahmen für alle Waldbesitzarten.
Waldentwicklungstypen im Klimawandel - was ist neu in den WET2024?
Der Klimawandel führt zu Ungewissheiten, da die genauen Auswirkungen auf die Wälder unklar sind. Es braucht Strategien um mit diesen Ungewissheiten umzugehen. Die Lösung liegt in einem anpassungsfähigen (adaptiven) Waldmanagement. Wissenschaftliche Erkenntnisse über die dynamischen Entwicklungen des Klimawandels werden daher fortlaufend in das waldbauliche Handeln eingebunden.
Idee der WET2024 ist es, Ziele für den Wald und seine Pflege so zu formulieren, dass diese auch bei gravierenden Störungen oder markanten Abweichungen von erwarteten Veränderungen der Waldentwicklung noch erreichbar bleiben. Daher ist es wichtig, ausreichend Zukunftsoptionen offenzulassen und die Waldentwicklungsziele regelmäßig daraufhin zu überprüfen, inwieweit sich die zunächst angenommenen Rahmenbedingungen verändert haben und ob eine Anpassung erforderlich ist.
So erlauben die neu eingeführten Risikostufen eine differenzierte Einstufung der Waldbestände je nach Eintrittswahrscheinlichkeit vor bestandesbedrohenden Störungen, die beispielsweise durch Dürre, Schadorganismen oder Sturm ausgelöst werden. Zur Einstufung der Waldbestände in bis zu drei Risikostufen („gering“, „mittel“ und „hoch“) stehen der Praxis eigens entwickelte WET-Risikokarten zur Verfügung.
Wer war an den WET2024 beteiligt?
Die WET2024 sind eine Maßnahme der Waldstrategie Baden-Württemberg 2025. Ganz im Sinn des dialogorientierten Ansatzes sind die WET2024 unter Beteiligung zahlreicher Akteure mit Waldbezug und im engen Austausch zwischen forstlicher Praxis, Verwaltung und Wissenschaft entstanden.
Wie werden die WET2024 in der Praxis umgesetzt?
Die mittelfristige Forstbetriebsplanung (Forsteinrichtung) wird bereits seit Anfang 2024 auf Basis der WET2024 erstellt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesforstverwaltung und von Forst Baden-Württemberg werden bereits seit dem Frühjahr 2024 im Umgang mit den WET2024 geschult.
Herkunfts- und Verwendungsempfehlungen für forstliches Vermehrungsgut in Baden-Württemberg
Die neu entwickelten Herkunfts- und Verwendungsempfehlungen sollen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern in Baden-Württemberg bei der Auswahl geeigneter Baumarten und Herkünfte unterstützen sowie es den Forstsamen- und Forstpflanzenbetrieben erleichtern, ein bedarfsgerechtes Angebot bereitzustellen. So können wir gemeinsam unsere Wälder bestmöglich auf die zukünftigen Klimabedingungen vorbereiten.
Links und Dokumente:
WET-Tabletversion (pdf)
WET Risiko- und Klimakarten (FVA)
Pressemitteilung zur Auftaktveranstaltung im Stadtwald Eppingen (MLR)