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Das Haus des Waldes feiert sein 25-Jahre Jubiläum - Wald erleben, genießen und gestalten

Stuttgart, die Großstadt zwischen Wald und Reben – wo lag es näher, das erste Waldpädagogikzentrum Deutschlands zu errichten als hier. Vor 25 Jahren gründeten Förster und Lehrer das Haus des Waldes im Degerlocher Wald, um Schulklassen die Möglichkeit zu geben, das Thema Wald draußen zu erleben und kennen zu lernen. Mittlerweile ist die Waldpädagogik fester Bestandteil der Bildungslandschaft geworden. Ob beim spielen, forschen, entdecken, gestalten oder entwickeln von nachhaltigen Zukunftsstrategien – die Schüler und Schülerinnen lernen mit Spaß und am realen Objekt in einem realen Umfeld.


Das Haus des Waldes wurde von Anfang an vom Landesforstbetrieb Baden-Württemberg und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Baden-Württemberg e.V. getragen. „Es hat sich seither nicht nur bei der Bevölkerung in Stuttgart und in der hiesigen Region, sondern auch landes- und bundesweit zu einem anerkannten Kompetenzzentrum in Sachen Waldpädagogik entwickelt“, sagte der Amtschef im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Ministerialdirektor Wolfgang Reimer.


Begonnen hat alles vor 25 Jahren mit einer kleinen Wald-Ausstellung auf 80 Quadratmetern und Schulklassenführungen mit Förstern. Auch Familien wurden aufmerksam und besuchten die Ausstellung, so dass schon bald der Ruf nach einer Vergrößerung laut wurde. 1997 war es dann soweit: ein lichtdurchflutetes Ausstellungsg-bäude, das mehrere Architekturpreise gewonnen hat, wurde eingeweiht. Das Haus des Waldes war das erste seiner Art in Deutschland und ging neue Wege in der Museumspädagogik. Nicht mehr das Lesen stand im Vordergrund, sondern das Erleben, Entdecken und Erforschen. Dies wurde 2010 mit der völlig neu gestalteten Ausstellung StadtWaldWelt noch eindrücklicher umgesetzt.


Entscheidend ist jedoch nach wie vor das Erleben des Waldes. Spaß haben, den Wald draußen erleben, lernen mit allen Sinnen und quasi mit der Hand am Arm am realen Objekt. Die Waldpädagogik des Haus des Waldes ist etwas Besonderes in der Bildungslandschaft. Von Beginn an arbeiteten Lehrer und Förster im Haus des Waldes zusammen. In Kooperation mit der Kultusverwaltung konnte das Angebot eng an die Bedürfnisse der Schulen und deren Bildungspläne angepasst werden.
Das Haus des Waldes ist neben der pädagogischen Arbeit mittlerweile zum sonntäglichen Ausflugsort geworden. Die Besucher schätzen die Atmosphäre im Wald bei einem gemütlichen Cappuccino, gleichzeitig können sich die Kinder sinnvoll beschäftigen. Der Kaffee ist natürlich „Fair trade“, denn im Haus des Waldes wird darauf geachtet, dass nicht nur geredet sondern auch gehandelt wird.
Um die Waldpädagogik noch stärker zu verbreiten, wurde die Fortbildungsreihe Waldpädagogik entwickelt, die beispielhaft für die Entwicklung in anderen Bundesländern ist. Seit 2003 wurden über 250 staatlich zertifizierte Waldpädagogen und Waldpädagoginnen ausgebildet.


Die Aufgaben des Haus des Waldes haben sich in den letzten Jahren weiter entwickelt. „Die Koordination der Waldpädagogik im Landesbetrieb ForstBW, die Beratung anderer Einrichtungen und die Weiterentwicklung der Waldpädagogik landes-, bundesweit und international gehören mittlerweile zum Alltag und ist auch für ForstBW von großer Bedeutung“, betonte Reimer. So wurde beispielsweise das erste Waldpädagogikzentrum Chinas 2013 mit Hilfe des Haus des Waldes eröffnet.
Mehrere Auszeichnungen der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in den Jahren 2006, 2012 und 2013 unter anderem für die Ausstellung StadtWaldWelt zeigen, dass das Haus des Waldes inhaltlich und methodisch auf dem richtigen Weg ist. Auch strukturell und organisatorisch möchte das Haus des Waldes Vorbild sein. Es stellte sich 2004 dem Zertifizierungsprozess nach EMAS, dem europäischen Nachhaltigkeitsaudit. Mittlerweile wurde es schon dreimal rezertifiziert.


Dies alles und die Tatsache, dass mittlerweile 45.000 Besucher jährlich und 900 Gruppen das Waldpädagogikzentrum besuchen, ist nur möglich mit einem motivierten und begeisterten Team. Über 30 Ehrenamtliche helfen mit, das Haus des Waldes zu dem zu machen, was es ist: ein modernes, offenes und sympathisches Walderlebniszentrum.


Zusatzinformation:
Das Hauses des Waldes weist eine hervorragende Bilanz der letzten 25 Jahren auf: 565.000 Besucher (allein in den letzten fünfzehn Jahren 500.000), die Betreuung von 5.500 Schulklassen, 1.800 Kindergeburtstagen, 10.000 weitere Gruppen sowie die Durchführung von knapp 1.000 Lehrer / Förster Fortbildungen.
Weitere Informationen zum Haus des Waldes erhalten Sie im Internet unter: www.hausdeswaldes.de

 

Ansprechpartner:
Berthold Reichle
Haus des Waldes
Königsträßle 74
70597 Stuttgart-Degerloch
0711/97672-11
Berthold.reichle(at)rpt.bwl.de