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Minister Peter Hauk MdL: „Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine der großen Aufgaben unserer Zeit. Wir übernehmen Verantwortung für den Schutz unserer Arten des Offenlandes“

Allianz für Niederwild zu Gunsten von Feldhase, Rebhuhn & Co. von Minister vorgestellt / Auftaktveranstaltung zur Modellregion Mittlere und Westliche Filder / Großes Engagement von Jägerschaft und Landesjagdverband

„Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine der großen Aufgaben unserer Zeit. Mit dem Kooperationsprojekt ‚Allianz für Niederwild‘ übernimmt Baden-Württemberg gemeinsam mit vielen Akteuren Verantwortung für die Förderung zahlreicher Offenlandarten, wie Rebhuhn und Feldhase“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (18. Oktober) in Filderstadt (Landkreis Esslingen). Während viele Tier- und Pflanzenarten über zig Jahrzehnte hinweg von der landschaftspflegenden Arbeit der heimischen Landwirtschaft profitieren konnten, ist in den letzten Jahren ein Artenrückgang zu verzeichnen. Ziel der Landesregierung ist es, diesen Trend durch vielfältige Maßnahmen umzukehren.


„Immer wieder werden ausschließlich unsere Bauern für das Verschwinden von Arten verantwortlich gemacht. Das ist zu kurz gesprungen. Die Lebensräume unserer Wildtiere sind durch vielfältige Faktoren einer Veränderung unterworfen. Auch das geänderte Freizeitverhalten der Bevölkerung nimmt Einfluss auf das Vorkommen wildlebender Tiere“, erklärte der Minister. Jeder könne seinen Teil zum Schutz von Bodenbrütern und kleinen Säugetieren beitragen. Es gehe darum, möglichst alle in der Feldflur aktiven Gruppierungen für die Belange von Feldhase, Rebhuhn & Co. zu sensibilisieren.


Allianz für Niederwild
„Der Erhalt der Artenvielfalt und die Landnutzung sind kein Widerspruch. Mit wenigen praktikablen Maßnahmen haben die Offenlandarten wie Rebhuhn und Feldhase eine Chance. Dabei müssen alle Akteure an einem Strang ziehen“, erklärte der Minister. Die ‚Allianz für Niederwild‘ sei ein breites Bündnis von Jägern, Naturschützern, Kommunen, Landwirten, Grundeigentümern, Behörden und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg. Ein gemeinsames Leitbild zu dem sich die verschiedenen Verbände bekennen, liege bereits vor. Durch Verbesserung der Lebensbedingungen und Lebensräume sollen nun Offenlandarten wie Rebhuhn oder Feldhase gefördert werden. Die dazu erforderlichen Maßnahmen werden in den Modellregionen exemplarisch umgesetzt.


„Bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität kommt es darauf an, dass ganzjährige, extensiv genutzte Rückzugsräume in der Feldflur vorhanden sind. Halboffene Ackerbegleitstrukturen wie Blühbrachen, Altgras, Saumstrukturen und niedrige Hecken erfüllen diese Funktion“, betonte Hauk. Einige der Maßnahmen würden bereits über das Agrarumweltprogramm (FAKT) sowie die Landschaftspflegerichtlinie (LPR) gefördert.


„Im Rahmen der ‚Allianz für Niederwild‘ werden die bisherigen Programme und andere Instrumente bezüglich ihrer Bedeutung für das Niederwild bewertet und Vorschläge zur Optimierung und Weiterentwicklung entwickelt“, sagte der Minister.


Seit rund einem Jahr nehme sich auch das durch das Landwirtschaftsministerium geförderte Kooperationsprojekt ‚Allianz für Niederwild‘ der Thematik an. Gemeinsam mit dem Landesjagdverband Baden-Württemberg erarbeite die Wildforschungsstelle beim Landwirtschaftlichen Zentrum in Aulendorf ein Maßnahmenpaket, das letztlich eine landesweite Trendumkehr einleiten soll. „Einmal mehr ist es die Jägerschaft in Baden-Württemberg, die sich mit viel Wissen über die lokalen Vorkommen der
seltenen und teilweise geschützten Niederwildarten für die Natur stark macht und in das Projekt einbringt“, betonte Hauk.

 


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