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Pressemitteilung 59/2013 - Spatenstich für landeskulturellen Pavillon bei Kaltenbronn

Tourismusminister Alexander Bonde: „Vermittlung von Heimatgeschichte und Natur sind wichtige touristische Angebote“

„Der Tourismus im Land profitiert von attraktiver Infrastruktur. Der landeskulturelle Pavillon ‚Auerhahn-Haus‘ in Kaltenbronn ist eine Einrichtung, die Besucherinnen und Besuchern vielfältige Einblicke in Natur und Kultur der Region geben wird. Es ist eine wichtige Aufgabe, Heimat- und Landesgeschichte, ökologische Zusammenhänge und regionale Besonderheiten zu bewahren, zu erschließen und der Bevölkerung zugänglich zu machen. Wenn das Land einen Nationalpark im Nordschwarzwald einrichtet, dann sind Einrichtungen wie das ‚Auerhahn-Haus‘ wichtig. Denn wir wissen von anderen Nationalparken, dass die touristische Wertschöpfung in der Fläche entsteht, die den Nationalpark umgibt“, sagte Tourismusminister Alexander Bonde am Donnerstag (18. April) beim Spatenstich für den landeskulturellen Ausstellungs- und Infopavillon in Gernsbach-Kaltenbronn (Landkreis Rastatt). Kaltenbronn sei mit rund 300.000 Besuchern pro Jahr das am meisten besuchte Ausflugsziel in der Region. „Die Erweiterung des Infozentrums Kaltenbronn ist für die gesamte Region ein wichtiger Baustein zur Stärkung des Tourismus. Der Tourismus sichert bereits heute 280.000 nicht exportierbare Arbeitsplätze in Baden-Württemberg und bietet gerade in der Region Nordschwarzwald noch Wachstumspotenzial“, so Bonde weiter.

 

Zusammenarbeit zwischen Kommunen bringt Region voran

Der Minister hob das Engagement des Zweckverbandes Infozentrum Kaltenbronn hervor. „Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie im Rahmen von interkommunaler Zusammenarbeit in einer Region gezielte Entwicklungsimpulse ausgelöst werden können“, erklärte der Minister. Um diese Aktivitäten zu unterstützen, sollen auch Vereine, Verbände und Institutionen in der künftigen Förderperiode 2014-2020 des Förderprogramms LEADER den Prozess maßgeblich mit lenken. Mit Blick auf die neue Förderperiode betonte der Minister, dass die Bürgerbeteiligung weiter gestärkt werden solle. „Die Bürgerinnen und Bürger sollen noch mehr Möglichkeiten zur Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes erhalten. Sie kennen sowohl die regionalspezifischen Probleme als auch Potenziale. Dieses Wissen brauchen wir, um unsere Ländlichen Räume für zukünftige Herausforderungen zu wappnen“, so der Minister abschließend.

 

Hintergrundinformationen:

Das „Auerhahn-Haus“ wird mit einer Summe von rund 230.000 Euro über das Programm LEADER gefördert. LEADER steht für „Liaison entre actions de développement de l'économie rurale“ (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft). LEADER zeichnet sich aus durch seinen so genannten „Bottom-Up-Ansatz“, also einem Projektansatz von unten nach oben. Er führt dazu, dass ausschließlich die örtliche LEADER-Aktionsgruppe über die zu entwickelnden Projekte entscheidet. LEADER ist nur in festgelegten Programmgebieten möglich. Im Mittelpunkt steht dort eine gezielte Förderung strukturverbessernder und innovativer Maßnahmen.

 

Das Land richtet LEADER ab der neuen Förderperiode von 2014 bis 2020 neu aus und hat bei der laufenden Ausschreibung zur nächsten LEADER-Förderperiode ein Interessenbekundungsverfahren vorgeschaltet. Ziel ist es, auch Interessierten, die zur Zeit noch über keine oder wenig Erfahrung im LEADER-Prozess verfügen, die Möglichkeit einer qualifizierten Bewerbung zu geben. Bürgerinnen und Bürgern sollen mehr Möglichkeiten erhalten, sich in die Gestaltung ihres direkten Lebensumfeldes einzubringen. Vereine, Verbände, Institutionen und Kommunen sind aufgerufen, gemeinsam über die Weiterentwicklung ihrer Region und Themenschwerpunkte für das Programm zu beraten. LEADER-Aktionsgruppen werden künftig größere Entscheidungsspielräume haben und damit auch mehr Verantwortung als bisher übernehmen. Die Aktionsgruppen sollen künftig ein breiteres gesellschaftliches Spektrum abbilden, um einen intensiven und durchaus auch kritischen Diskussionsprozess über die Weiterentwicklung der jeweiligen Region anzustoßen. Ziel ist es, regionale Strukturen aufzubauen, die über die Förderperiode hinaus fortbestehen und sich selbst tragen.

 

Damit viele innovative Projekte in ländlichen Räumen entstehen könnten, werden auch die Gestaltungsspielräume noch vergrößert. In den Bereichen Kultur, Dorfentwicklung, Tourismus, Gewerbeförderung und Vermarktung regionaler, naturverträglich erzeugter Produkte werden die Fördermöglichkeiten deutlich erweitert. Ein besonderer Stellenwert komme dabei auch der Gestaltung des demographischen Wandels und der Rolle der Frauen im Ländlichen Raum zu. Damit soll LEADER zukünftig noch breiter aufgestellt werden und zu einem zentralen Instrument der Regionalentwicklung aufgewertet werden. Besondere Bedeutung kommt dabei der regionalen und interkommunalen Zusammenarbeit zu.

 

Vorschläge mit Informationen zu Aktionsgebiet, Zusammensetzung der Aktionsgruppe und ersten angedachten Themenschwerpunkten zur regionalen Entwicklung sollten Interessierte möglichst bis zum 15. Mai abgeben. Die Interessenbekundung ist unverbindlich und verpflichtet nicht zur Abgabe einer LEADER-Bewerbung. Interessierte profitieren von einer gezielten fachlichen Beratung zur optimalen Regionalförderung. Im Laufe des Jahres 2013 berate die Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume in Schwäbisch Gmünd interessierte Gruppen und bereitet sie auf eine mögliche Bewerbung für die LEADER-Förderperiode 2014 bis 2020 vor. Die Vereinfachung des Antragsverfahrens, die das Land mit der neuen Förderperiode umsetzt, ist ein weiterer Anreiz, das Förderprogramm LEADER für die eigene Region zu nutzen.

 

Weitere Informationen zu LEADER sind auch auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de/leader abrufbar.