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Umwelt-Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter MdB besucht gemeinsam mit Naturschutzminister Alexander Bonde zukünftiges Biosphärengebiet Schwarzwald

Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesumweltministerium Rita Schwarzelühr-Sutter MdB und Naturschutzminister Alexander Bonde haben am Dienstagvormittag (20. Oktober) gemeinsam mit der Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer das geplante Biosphärengebiet Schwarzwald besucht. In St. Blasien, im östlichen Teil der Gebietskulisse, fand im dortigen Kursaal ein Austausch über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte statt. Auf Einladung von Regierungspräsidentin Schäfer haben an dieser Veranstaltung Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der beteiligten Gemeinden und Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Landkreise sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter beteiligter Verbände teilgenommen.

„Das geplante Biosphärengebiet Schwarzwald befindet sich auf der Zielgeraden. Jetzt ist es an den Kommunen, in ihren Gremien die notwendigen Beschlüsse zur Teilnahme am Biosphärengebiet zu fassen“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde. Bonde dankte den beteiligten Gemeinden und Landkreisen für deren Initiative und großes Engagement auf dem Weg zum Biosphärengebiet Schwarzwald. „Ich freue mich, dass einige Kommunen schon entsprechende Beschlüsse gefasst haben, um mit dem Land als Partner das Biosphärengebiet Schwarzwald zu errichten und zum Erfolg zu führen“, so Bonde. Bonde lobte dabei auch die ständige Begleitung und große Unterstützung des Prozesses der Region durch das Regierungspräsidium Freiburg und dankte Regierungspräsidentin Schäfer sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz.

 

Die parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter MdB lobte den hohen Einsatz von Land und Kommunen zum Nutzen der gesamten Region. „Der ,Bottom-up‘-Prozess mit der örtlichen Bevölkerung ist vorbildlich, denn die Gemeinden und Städte müssen sich mit ihrem Biosphärengebiet identifizieren und hinter der Idee des UNESCO-Programms stehen“, so die Staatssekretärin.

 

Regierungspräsidentin Schäfer zeigte sich stolz darauf, dass die Initiative für das Biosphärengebiet aus der Region gekommen ist. „Das Biosphärengebiet im Schwarzwald steht vor der Tür und ist eine riesige Chance für uns als Region. Es wird von den Kommunen getragen und entwickelt. Die Bürgerinnen und Bürger sollen mitwirken und daran teilhaben. Als weiterer Aspekt ist uns die Einbeziehung aller berührten Verbände wichtig. Ich bin stolz darauf, dass sich diese Region aufgemacht hat, ihre Zukunft zu gestalten.“

 

Hintergrundinformationen:
 
Nach aktuellem Stand wollen 32 Gemeinden beim Biosphärengebiet Schwarzwald dabei sein. Sie bringen eine Gebietskulisse von etwas mehr als 68.000 Hektar mit ein. Das geplante Biosphärengebiet wird durch eine Verordnung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz errichtet. Das Land Baden-Württemberg hat bereits im Vorfeld zugesagt, dass es sich in umfangreicher Weise finanziell engagieren will. Die ersten drei Jahre übernimmt das Land Baden-Württemberg die Kosten vollständig. Danach trägt das Land 70 Prozent der Kosten, 30 Prozent übernehmen die Kommunen mit Unterstützung der Landkreise.

 

Während sich die Natur in einem Nationalpark ohne direkte Beeinflussung durch den Menschen entwickeln soll, stehen im Biosphärengebiet die traditionellen vom Menschen geschaffenen und gepflegten Kulturlandschaften im Fokus. Im Nationalpark sind 75 Prozent der Gesamtfläche einer Nutzung entzogen, im Biosphärengebiet lediglich 3 Prozent. Biosphärengebiete umfassen nach § 25 Bundesnaturschutzgesetz großräumige Kulturlandschaften mit charakteristischer und reicher Naturausstattung, die zu erhalten, zu fördern und zu entwickeln sind. Biosphärengebiete sind Modellregionen, in denen aufgezeigt wird, wie sich Aktivitäten im Bereich der Wirtschaft, der Siedlungstätigkeit und des Tourismus zusammen mit den Belangen von Natur und Landwirtschaft gemeinsam innovativ fortentwickeln können.

 

Die Gemeinden haben nun bis November Zeit, über ihre Beteiligung verbindlich zu entscheiden. Die Karten und der Verordnungstext werden zudem bei den unteren Naturschutzbehörden – den drei beteiligten Landkreisen sowie der Stadt Freiburg – öffentlich ausgelegt. Weiterhin werden die Träger öffentlicher Belange und die anerkannten Naturschutzvereinigungen angehört.