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"Förderpreis Wissenschaft“ an Micha Herdtfelder - Pressemitteilung FVA

Dr. Micha Herdtfelder von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) hat den „Förderpreis Wissenschaft 2014“ der Gregor Louisoder Umweltstiftung erhalten. Die Preisverleihung fand am Donnerstag, 7. Mai, in München statt.


Herdtfelder erhielt den mit 2.500 Euro dotierten Pries für seine Dissertation „Natur- und sozialwissenschaftliche Analysen anthropogen bedingter Mortalitätsfaktoren und deren Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit des Luchses (Lynx lynx)“. Weitere 2500 Euro werden dem Preisträger als zweckgebundene Unterstützung für eine Fortführung der wissenschaftlichen Tätigkeit zur Verfügung gestellt.
Die Gregor Louisoder Umweltstiftung zeichnet Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus, die sich mit ihren Abschlussarbeiten außergewöhnlich für den Umwelt- und Naturschutz engagiert haben. Die Dissertation von Herdtfelder entstand im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojektes „Luchs in Baden-Württemberg“, das federführend von der FVA und in enger Kooperation mit der Universität Freiburg, Professur für Forst- und Umweltpolitik, durchgeführt wurde. Schon zum zweiten Mal wird eine in dem Projekt entstandene Dissertation mit derselben Auszeichnung gewürdigt: Dr. Angela Lüchtrath (FVA) hat vor einem Jahr den Preis erhalten.
In seiner Dissertation analysiert Micha Herdtfelder zunächst die Wahrscheinlichkeit, dass es durch zuwandernde Luchse aus dem Schweizer Jura zu einer vitalen Luchspopulation in Baden-Württemberg kommen kann. Mittels räumlich expliziten Simulationsmodellen wird dabei insbesondere die Bedeutung von Verlusten durch den Straßenverkehr und durch gelegentliche illegale Abschüsse herausgearbeitet. Das Fazit dieses ersten Teils ist, dass eine Luchspopulation in Baden-Württemberg nur zu erwarten ist, wenn zusätzlich zu den vereinzelten Zuwanderungen mehrere Luchse im Land ausgesetzt werden. Der Erfolg möglicher Aussetzungen hängt dabei entscheidend davon ab, wie viele Luchse illegal getötet werden. Aus diesem
Grund wird in dem zweiten Teil der Arbeit mittels Modellen aus der Rechtssoziologie herausgearbeitet, welche Faktoren die Bereitschaft von Jägerinnen und Jägern beeinflussen, Luchse zu schonen oder zu schießen. Abschließend werden entsprechende Handlungsempfehlungen für ein zukunftsweisendes Luchsmanagement empfohlen.

 

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