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Forstminister Peter Hauk MdL: „Für den Erhalt der Biodiversität sind seltene Baumarten von großer Bedeutung. Auch mit Blick auf den klimabedingten Waldumbau spielen sie eine wichtige Rolle“

Internationaler Tag des Baumes am 25. April / Außergewöhnlicher Feldahorn im Hohenlohekreis

„Für den Erhalt der Biodiversität sind seltene Baumarten von großer Bedeutung und auch mit Blick auf den Klimawandel nehmen wir für den Waldumbau heimische Baumarten in den Blick, die forstliche bislang eine eher untergeordnete Rolle gespielt haben. Für die Zukunft muss sichergestellt werden, dass es Erntebestände dieser Baumarten gibt. Mit unserem Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt leisten wir hier einen wichtigen Beitrag für das Land“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Freitag (23. April) in Stuttgart mit Blick auf den Internationalen Tag des Baumes, der jährlich am 25. April begangen wird.
„Der Internationale Tag des Baumes ist ein guter Anlass, um auf die große Bedeutung der Bäume und der Waldwirtschaft für unsere Gesellschaft aufmerksam zu machen. Die nachhaltige und pflegliche Bewirtschaftung der Wälder durch die Waldbesitzer und Forstexperten sei ein Garant für die Walderhaltung im Land“, betonte der Forstminister. Eine anwendungsorientierte Forschung schaffe die Grundlagen für die Wälder der Zukunft.


Ein Projekt an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) ist auf der Suche nach potenziellen Erntebestände seltener Baumarten. Es ist Teil des Sonderprogramms der Landesregierung zur Stärkung der biologischen Vielfalt. Ziel des Projekts ist sowohl die Förderung des Generhalts der Baumarten als auch die Bereitstellung hochwertigen Pflanzgutes für die Forstpraxis. Im Projekt werden sogenannte Plusbäume, also qualitativ herausragende Bäume, für die seltenen Baumarten gesucht. Diese werden über Saat oder Pfropfung vermehrt, damit Samenplantagen aufgebaut werden können. So zum Beispiel für die Baumart Flatterulme. Flatterulmen können dank ihrer Standortansprüche interessant für Flächen sein, auf denen bisher vor allem Eschen standen, die dem Eschentriebsterben zum Opfer gefallen sind. Anfang des Jahres wurden im Projekt Pfropfreiser dieser Art mithilfe von Baumkletterern erworben. Aktuell beginnen die Veredelungen anzuwachsen.


Rekordfeldahorn im Hohenlohekreis
Auf der Suche nach Feldahorn-Plusbäumen wurde im Honhenlohekreis ein herausragender und außergewöhnlicher Feldahorn mit einem Brusthöhendurchmesser von 102 Zentimetern und 31 Metern Höhe erfasst. „Ein Feldahorn weist eine vergleichsweise hohe Toleranz gegenüber Trockenheit auf. Diese Baumart ist daher besonders wichtig für unser Projekt. In der Forstpraxis finden daneben auch Flatterulme, Eibe, Speierling oder Elsbeere immer mehr Verwendung als Alternativbaumarten. Sie bereichern stabile und klimatolerante Wälder“, sagte der Minister.
Da diese Baumarten aber nicht im Forstvermehrungsgutgesetz verankert seien, gelten bei der Wahl des Saatguts keine rechtlichen Bestimmungen. Die Gefahr wachse, dass die genetische Vielfalt durch ungeeignetes Pflanzgut stark gemindert werden könnte. „Aus diesem Grund will das Projekt an der FVA den Generhalt der Baumarten fördern und sicherstellen, dass hochwertiges Pflanzgut für die Forstpraxis zur Verfügung steht“, erklärte Minister Hauk.

Hintergrundinformationen:
Das beigefügte Bild können Sie gerne unter Angabe der Bildquelle „FVA/Gollent“ gerne verwenden. Es zeigt Projekt-Sachbearbeiterin Lisa Gollent vor dem eindrucksvollen Exemplar eines Feldahorns im Hohenlohekreis.
Das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt ist im November 2017 von der Landesregierung beschlossen worden. Es ist Impulsgeber für Maßnahmen, die die Biodiversität erhalten und fördern. In diesem Rahmen wurden in den vergangenen Jahren bereits vielfältige Projekte umgesetzt. Nähere Informationen unter: https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/biodiversitaet-und-landnutzung/sonderprogramm-biologische-vielfalt/


Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) ist als Forschungseinrichtung der Landesforstverwaltung (LFV) dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) zugeordnet. Sie forscht über den Wald und die Waldnutzung in Baden-Württemberg und übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben: Neben Forschung und Monitoring ist der Wissenstransfer ein Kern ihrer Arbeit. Die FVA hat ihren Hauptsitz in Freiburg und wird von Prof. Dr. Ulrich Schraml geleitet.
Weitere Informationen rund um den Wald in Baden-Württemberg finden Sie auf der Seite des Ministeriums für ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg unter www.mlr-bw.de/Wald .


Weitere Informationen zu den verschiedenen Forschungsthemen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) finden Sie unter www.fva-bw.de .

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