Pressemitteilungen

Pressemitteilung 76/ 2013 - 2. Freiburger Waldtag am WaldHaus

Minister Alexander Bonde: „Nachhaltigkeit wird erlebbar“

„Nachhaltigkeit als Begriff wird heute für vieles verwendet. Hier beim 2. Freiburger Waldtag wird die umfassende Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft für Besucherinnen und Besucher auf ganz praktische Weise erlebbar“, sagte der baden-württembergische Forst- und Verbraucherminister, Alexander Bonde, im Vorfeld der Eröffnung des Waldtages in Freiburg am Sonntag (5. Mai). Vor 300 Jahren sei der Begriff der Nachhaltigkeit erstmals geprägt und anschließend zur Leitlinie der Forstwirtschaft geworden. 

„Heute wird weltweit in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft ‚nachhaltige Entwicklung‘ als Leitbild anerkannt. Nachhaltigkeit ist keine wissenschaftlich exakt zu fassende Größe, sondern ein gesellschaftlich-politisch geprägtes Leitbild. Seit seiner Entstehung hat sich der Begriff daher kontinuierlich an die sich wandelnden gesellschaftlichen Bedürfnisse angepasst. Diesen Herausforderungen müssen wir uns auch bei einer modernen Forstwirtschaft stellen“, ergänzte der Minister. Das Jubiläum biete Anlass, die Leistungen der Forstwirtschaft und das forstwirtschaftliche Handeln in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken, wie dies heute anlässlich des Freiburger Waldtages geschehe. 

„Der umfassende Begriff der Nachhaltigkeit, der die drei Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales umfasst, wurde erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt. Gerade in einer dichtbesiedelten Region wie Baden-Württemberg und besonders in einer Stadt wie Freiburg müssen wir die unterschiedlichen Ansprüche an den Wald immer wieder neu ausgleichen“, betonte Bonde. Der Wald sei nicht nur Lieferant des wichtigen Rohstoffes Holz und Arbeitsplatz, sondern auch der wichtigste Naherholungsraum der Menschen und Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.

Hintergrundinformation:

Hans Carl von Carlowitz, gilt als wesentlicher Schöpfer des forstlichen Nachhaltigkeitsbegriffs. Bereits im Jahr 1713 forderte der sächsische Berghauptmann eine „beständige und nachhaltende Nutzung“ des Waldes, allerdings rein auf die Holzmenge bezogen. Die heutige Entwicklung war damals in keinster Weise abzusehen. Kahlschläge, drastische Überbewirtschaftungen, ein ungeordneter Handel mit dem Rohstoff Holz und explodierende Preise waren und blieben noch für lange Zeit an der Tagesordnung. Erst im 19. Jahrhundert gelang der Übergang zu einer geregelten Forstwirtschaft auf großer Fläche und der umfassende Begriff der Nachhaltigkeit, der die drei Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales umfasst, wurde erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt.

Die Veranstaltung findet rund um das Waldhaus in der Wonnhalde statt. Hier erwartet große und kleine Besucher von 11 bis 18 Uhr ein abwechslungsreiches Programm. Dazu zählt ein 2,5 Kilometer-Waldparcours mit 29 Stationen. Kinder kommen bei Baumklettern, Waldspielen, Kinderschminken und vielen weiteren Angeboten auf ihre Kosten. Auch das Ökomobil und die Bachpaten sind vor Ort. Veranstalter sind die Stadt Freiburg und der Landesbetrieb ForstBW unterstützt durch den Naturpark Südschwarzwald.