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Pressemitteilung 64/2013 - Minister Alexander Bonde: „Baden-Württemberg setzt deutliches Signal für den Verbraucherschutz“

Baden-Württemberg: Jagd im Staatswald ab 2014 bleifrei

Landesbetrieb ForstBW geht voran - Landesjagdverband unterstützt das Engagement des Landes

„Ab dem 1. April 2014 - dem Beginn des neuen Jagdjahres - kommt im baden-württembergischen Staatswald nur noch bleifreie Munition zum Einsatz. Damit will der Staatsforst, der dem Gemeinwohl in besonderem Maße verpflichtet ist, Vorbild sein und die Verbraucherinnen und Verbraucher vor Belastungen durch Blei schützen. Die Erfahrungen mit der Umstellung stellt ForstBW allen Jägerinnen und Jägern zur Verfügung. Baden-Württemberg setzt durch diesen Entschluss nicht nur die Empfehlungen des Symposiums ‚Alle(s) Wild?‘ von Bundeslandwirtschaftsministerium und Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) um, das Mitte März in Berlin stattgefunden hat. Gesichert wird auch die Qualität des hochwertigen Lebensmittels Wildfleisch“, sagte der baden-württembergische Verbraucherschutzminister, Alexander Bonde, am Donnerstag (25. April) in Stuttgart. Beim Berliner Symposium sind die Aspekte Verbraucherschutz, Sicherheit bei der Jagd und Tierschutz diskutiert und die bisherigen Empfehlungen des BfR durch Forschungsprojekte bestätigt worden.

 

Umfangreiche Forschungsprojekte zahlen sich jetzt aus

„Für Normalverbraucher, die im bundesweiten Durchschnitt rund 500 Gramm Wildbret im Jahr konsumieren, besteht durch die Aufnahme von Blei in Wildfleisch kein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Bei Kindern, Schwangeren und Vielverzehrern wie Jägerfamilien ist ein gesundheitliches Risiko nach Aussage des BfR allerdings möglich. Dieses Risiko kann durch die Verwendung von Büchsengeschossen aus Kupfer oder Zink ausgeschlossen werden“, betonte Bonde. Auch der Sicherheitsaspekt und der Tierschutz bei der Verwendung bleifreier Büchsengeschosse seien ausgiebig untersucht worden. Notwendig sei jedoch die strikte Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften für die Jagd, um eine Gefährdung der Jägerinnen und Jäger sowohl durch bleihaltige als auch durch bleifreie Geschosse weitgehend auszuschließen. Die Wissenschaftler belegten darüber hinaus, dass es bereits jetzt bleifreie Geschosse auf dem Markt gebe, die die Anforderungen des Tierschutzes erfüllten.

 

Jägerschaft akzeptiert die Entscheidung des Landes und hält eine vollständige Umstellung nach einer Übergangsfrist für sinnvoll

„Wir wollen den guten Ruf von Wildfleisch nicht durch Grenzwerte für Blei gefährden. Deshalb sind wir uns im Ziel mit dem Land einig. Der Landesjagdverband trägt die Entscheidung der Landesregierung daher mit und empfiehlt seinen Mitgliedern ebenfalls die Umstellung. Eine Übergangsfrist bis 2016 ist jedoch notwendig, damit die Jägerinnen und Jäger den vollständigen Umstieg auf bleifreie Büchsenmunition vorbereiten können“, betonten der bisherige Vorsitzende des Verbandes, Landesjägermeister Dr. Dieter Deuschle, sowie sein neu gewählter Nachfolger, Dr. Jörg Friedmann. Oberstes Ziel sei, die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin mit möglichst unbelastetem Wildbret versorgen zu können. Bonde sagte einen engen Informationsaustausch und Schulterschluss zwischen Staatsjagd und Landesjagdverband zu, damit dieser in seiner eigenen Umstellung die gewonnenen Ergebnisse nutzen könne. Gemeinsam forderten Minister und Landesjägermeister Dr. Friedmann die Industrie auf, für die Jägerinnen und Jäger im Land möglichst schnell ein ausreichendes Angebot an bleifreier Kugelmunition vorzuhalten, die nicht nur dem Verbraucherschutz Rechnung trägt, sondern auch hohe Sicherheitsstandards und Tierschutzkriterien erfüllt.

 

Hintergrundinformationen:


Weitere Informationen zum Symposium „Alle(s) Wild?“ können über das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bezogen werden (www.bfr.bund.de).