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Minister Peter Hauk MdL: „Vorsicht vor Brennhaaren von Eichenprozessionsspinnern beim Waldspaziergang oder Waldarbeiten. Alte Nester sollten in keinem Fall angefasst oder selbständig entfernt werden“ - Pressemitteilung 135/ 2022

Gefahr durch Brennhaare von Eichenprozessionsspinnern ist zur Zeit des Raupenfraßes am höchsten

„Die Eichenwälder im Land sind gerade grün geworden, da werden sie in manchen Regionen des Landes schon wieder kahl. Ursache hierfür sind die gefräßigen Raupen des Eichenprozessionsspinners. Die stark behaarten Raupen des Eichenprozessionsspinners können für Menschen, die allergisch reagieren, weitreichende Gesundheitsfolgen haben. Wer sich in der Nähe von befallenen Eichen aufhält oder arbeitet, sollte daher äußerste Vorsicht walten lasse.“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Montag (09. Mai) in Stuttgart.

Die winzigen Mikrohaare des Eichenprozessionsspinners (EPS) können Hautreizungen und Allergien bis hin zu asthmaartigen Symptomen auslösen. Der Kontakt mit diesen Raupen, die bis Mitte Juli auftreten oder mit den zurückbleibenden Häutungsresten, die noch Monate später im Wald zu finden sind, sollte daher unbedingt vermieden werden. Bei körperlichen Beschwerden nach einem Kontakt rät der Minister, einen Arzt aufzusuchen.

„Das Vorkommen der Raupen ist unbedingt den Forstdienststellen oder den Bürgermeisterämtern mitzuteilen, damit gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können. In besonders schwierigen Fällen müssen die Raupen von fachkundigen Spezialisten reguliert werden. Vor Selbsthilfe, zum Beispiel in Hausgärten, ist nur zu warnen", betonte Minister Hauk. Er wies darauf hin, dass in besonders betroffenen Waldbereichen die Raupen zum Schutz der Menschen und zum Erhalt der Wälder im Mai reguliert würden.

 

Was macht den Eichenprozessionsspinner für den Menschen gefährlich?

Der Nachtfalter selbst ist harmlos. Während der Entwicklung der Raupen, bilden diese neben ihren langen feinen Härchen winzige, kaum erkennbare Brennhaare als Fressschutz aus, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten. Dies kann bei Menschen und Tieren Reaktionen auslösen „Die Haare der Raupe, die 0,1 bis 0,3 Millimeter lang sind, sind mit Widerhaken versehen, die eine schmerzhafte Entzündung der Haut und Schleimhäute auslösen können. Die Reaktionen können auch erst etliche Stunden nach der Berührung entstehen. Bitte achten Sie in den Wäldern auf entsprechende Warnhinweise und bleiben Sie möglichst auf den Wegen“, erklärte Minister Hauk.

 

Was tun beim Fund eines Eichenprozessionsspinner-Nestes?

Sollten Sie im Wald oder auf dem eigenen Grundstück ein Eichenprozessionsspinner-Nest entdecken, halten Sie unbedingt genügend Abstand und berühren Sie auf keinen Fall das Gespinst-Nest, auch nicht, wenn es schon alt ist. Sensibilisieren Sie unbedingt ihre Kinder, denn die interessant aussehenden Nester animieren oft zum Spielen. Ein EPS-Nest an öffentlichen bzw. stark frequentierten Plätzen sollten Sie der örtlichen Gemeinde melden. Dann wird entschieden, ob eine Entfernung durch Fachkräfte notwendig ist. Wichtig ist zudem, dass Haustiere, wie Hunde und Pferde möglichst keinen Kontakt mit den Nestern haben, denn auch hier gilt, ein erhöhtes gesundheitliches Risiko für die Tiere.

 

 

Hintergrundinformationen:

Weitere Informationen zum Wald: https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/wald-und-naturerlebnis/

 

Informationen zur Kampagne ‚Das Blatt wenden - Gemeinsam für die Zukunft unserer Wälder‘:https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/wald-und-naturerlebnis/wald-im-klimawandel/das-blatt-wenden/

 

Aktuelle Hinweise zum Eichenprozessionsspinner der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg: https://www.fva-bw.de/fileadmin/publikationen/ws_eps/2022/FVA_EPS_Newsletter_1.pdf

 

Informationen rund um das Verhalten im Wald: www.mlr-bw.de/waldknigge